Vielleicht entsinnst du Dich? Ich habe vor einiger Zeit im Beitrag ‘Was sind Grenzen?’ das erste Mal auf die FEEL-Methode verwiesen, um mit Grenzen umzugehen. In diesem Beitrag geht es nun darum, die Grenzen zu finden, das “F” in FEEL für Find oder Finden. Wir sind am Startpunkt des Kreises der Herausforderungen (Circle of Challenges).
Wenn Du auf Google ‘Grenzen finden’ eingibst, wirst Du überrascht sein, dass Du nichts findest. Hingegen findest Du hunderte Einträge zum Thema ‘Grenzen setzen’. Ist das Zufall? Nein, natürlich ist das kein Zufall. Unsere Kultur ist stärker auf Abschottung und Bewahren als auf Wachsen und Entwickeln ausgerichtet.
Ihre Grenzen finden wollen nur Menschen, die an ihrer Entwicklung und ihrem Wachstum interessiert sind. Wer nicht an Wachstum interessiert ist, hat in aller Regel auch kein Interesse seine Grenzen zu finden. Er oder sie hat sich mit dem Status Quo, in dem er oder sie lebt, arrangiert und nimmt sein Leben als gegeben und unveränderlich an.
Wie findest Du aber nun Deine Grenzen?
Manch einer sagt mir jetzt vielleicht: “Ich habe wirklich keine Grenzen, ich bin zufrieden so wie alles ist.” Prima, glaube das gern weiter. Deine Antwort zeigt aber nur, dass Du entweder noch nicht darüber nachgedacht hast oder Dich selbst noch nicht richtig kennst.
“Sich selbst nicht richtig kennen?” fragst Du jetzt. Ja, genau. Ich glaube, dies trifft auf eine große Zahl von Menschen zu, um genau zu sein, es trifft auf die allermeisten Menschen zu!
Vielleicht denkst Du jetzt “Ok, ein paar Grenzen habe ich schon, ich würde nicht Bungie-Jumpen und Fallschirmspringen, aber das muss ich ja auch nicht.” Nein, das musst Du natürlich nicht, Du musst nur am Ende des Lebens sterben, alles davor sind Deine Entscheidungen. “Entscheiden” sagt es ja schon – Du scheidest das Eine vom Anderen, Du stehst an einem Scheideweg.
Bleiben wir beim Beispiel Bungie-Jumpen oder Fallschirmspringen. Die meisten Menschen entscheiden sich dagegen. Das ist nicht schlimm, aber dadurch verlassen sie nicht ihre Komfortzone und ihr Leben verläuft in den gewohnten Bahnen. Routiniert, aber vielleicht auch eintönig. Sie akzeptieren ihre Grenzen so wie sie sind. Das ist nicht falsch. Das bedeutet nur, dass Du Deine Grenzen auch nicht suchen musst, denn Du akzeptierst Dein Leben so wie es ist, in Deiner Komfortzone. Das ist nicht schlecht. Das ist Durchschnitt. So wie alle anderen es auch tun. Es ist aber niemals das, was wirklich in Dir steckt!
Der beste Weg Deine Grenzen zu finden ist, dass Du die richtigen Fragen an Dein Leben stellst und diese dann ehrlich beantwortest. Diese Fragen sind für jeden Menschen etwas anders und es gibt hier nicht richtige oder falsche Fragen. Es könnte aber sein, dass Dir die folgenden 20 Fragen eine Hilfe sind, Deine eigenen Fragen zu finden oder sie bzw. einen Teil davon zu Deinen Fragen zu machen.
- Wovor habe ich Angst?
- Was würde ich nie machen?
- Was geht nicht?
- Was macht man nicht?
- Womit blamiert man sich?
- Was denken andere über mich?
- Was denke ich über andere?
- Was denke ich über mich?
- Was kann ich nicht?
- Was darf ich nicht?
- Was hätte ich gern?
- Was wünsche ich mir?
- Was wünsche ich anderen?
- Was schaffe ich nicht?
- Was bedrückt mich?
- Was tut mir nicht gut?
- Was habe ich schon immer gewollt?
- Was heisst Glück für mich?
- Was sind meine Träume?
- Habe ich Ziele?
Sei achtsam mit Dir selbst, höre in Dich hinein und gib Dir die Antworten auf Deine Fragen. Mache bitte einen Fehler nicht und befrage Dich, während Du hier liest. Das funktioniert nicht. Wenn Du Dich auf den Weg zu grenzenlosem Leben machen willst, wirst Du Dir von nun an diese Fragen immer wieder stellen. Und Du wirst immer wieder neue und andere Antworten auf dieselben Fragen finden.
Denn mache Dir bitte eines deutlich: die FEEL-Methode ist ein Regelkreis. Wenn Du eine Grenze gefunden hast, entscheidest Du Dich, diese Grenze zu entdecken und zu erfahren und dann zu überschreiten und zu vergessen. Wenn Du das getan hast, wirst Du stolz und zufrieden sein. Aber Du bist nicht am Ziel. Denn Du wirst sofort neue Grenzen finden, wenn Du Dir nun wieder die richtigen Fragen stellst.
Du baust auf diesem Weg Dein Leben systematisch auf, Du erweiterst Deine Komfortzone und Du traust Dir immer mehr zu – Du wächst! Sprache beschreibt diese Entwicklung wunderbar mit dem Begriff “über sich hinauswachsen”. Genau darum geht es bei der FEEL-Methode. Du erhältst einen Regelkreis für niemals endendes Wachstum.
Machen wir es am Beispiel der Frage “Was sind meine Träume?” einmal deutlich. Angenommen Dein Traum ist nach Spanien auszuwandern. Du kannst und wirst diesen Traum mit der FEEL-Methode umsetzen, wie, das besprechen wir später. Wenn Du dann in Spanien lebst – bist Du dann am Ziel Deiner Träume? “Ja” sagst Du heute spontan. “Blödsinn” antworte ich Dir.
Wer am Ziel seiner Träume angekommen ist, steht im Vorhof des Todes. Er oder sie wächst nicht mehr und stirbt recht bald. Vielleicht nicht sofort körperlich, emotional aber garantiert.
Wer nie aufhört zu träumen, wer versteht, dass in Spanien dann automatisch wieder neue Träume entstehen werden, der oder die macht sich auf den Weg grenzenlos zu leben. Grenzenlos leben bedeutet, lebenslang zu wachsen und ständig neue und immer schönere Träume zu haben.
Finde Deine Grenzen und sei bereit diese zu erkunden und zu entdecken. Damit brichst Du zur besten Reise Deines Lebens auf. Versprochen! Was ist Dein Plan? Schreibe es mir in den Kommentaren bitte.
Beim Fragen stellen können Dir oft auch Collage-Techniken sehr gut helfen, lies doch hier einmal weiter: